Jeden Tag kommen jetzt tausende von Zugvögeln durch und so mehren sich auch nach und nach die Nachweise von Seltenheiten. Zwar nicht in Bamberg, aber zu mindest am Altmühlsee konnten mit zwei Stelzenläufern und einer Brandseeschwalbe schon einmal zwei recht seltene Arten beobachtet werden.
Hier dagegen geht es momentan - wie bereits gesagt - recht beschaulich zu, bei mir vor allem deswegen, da ich momentan nur selten herauskomme. Nichtsdestotrotz ging es gestern noch einmal in den Hain, um nach dem Halsbandschnäpper zu suchen, was leider nicht klappte. Vielleicht läuft es besser beim nächsten Mal.
Am Tag davor schien auch die Sonne noch, was zusammen mit den blühenden Hecken am Kreuzberg den idealen Bildrahmen für einen Birkenzeisig bildete, der sich dort außergewöhnlich nah und lange beobachten ließ. Abgesehen davon gab es am Kreuzberg allerdings nicht viel zu sehen, eigentlich ein bisschen enttäuschend, da an vielen Orten in Deutschland bereits die ersten Langstreckenzieher wie Pirol oder Ortolan schon ankommen.
Heute klappte es wenigstens mit einer kleinen Tour zu den Baggerseen bei Breitengüßbach, die im April oftmals einige interessante Arten bieten. Na ja, wahrscheinlich nur nicht heute, denn die Wasserflächen waren wie leer gefegt. Glücklicherweise ließen mich die Singvögel nicht im Stich, denn dutzende Fitisse, Klapper- und Mönchsgrasmücken bevölkerten die Büsche. Abgerundet wurde das Gesangspotpourri durch meine erste Dorngrasmücke und meine zweite Nachtigall.
Am Röckelein Baggersee war ich etwas erfolgreicher, an den Kiesbänken erfreuten wenigstens zwei Kiebitze und ein Flussregenpfeifer, während in der Luft bereits einige Uferschwalben schwirrten. Allerdings muss ich froh sein, dass ich noch fünf Minuten am Ende investieren konnte, denn am Wegesende rasteten mehrere Braunkehlchen und vier Steinschmätzer. Vor allem über Letztere kann ich mich freuen, denn sie stellen meinen ersten Frühjahrsnachweis dar, während ich bisher dagegen nur im Herbst Glück mit dieser Art hatte. Zu guter Letzt sang noch ein etwas fehl am Platz wirkendes Blaukehlchen aus einem bereits in voller Blüte stehenden Rapsfeld.
Es ist schon erstaunlich, wie fünf Minuten einen durchschnittlichen Tag zu einem überdurchschnittlichen Tag machen können, der in der Summe auch fünf neue Jahresarten erbringen konnte. So kann es ruhig weitergehen.
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