Glücklicherweise konnte ich das schlechte Wetter genauso schnell zurücklassen wie die Berge und so zeigte sich der erste Morgen am See wie oben im Bild. Nur wenig später war ich dann schon auf der Fähre mit einem gemieteten Fahrrad unterwegs in Richtung Illmitz-Seebad. Da der See relativ flach ist (im Schnitt etwa 1,8 m), können die Fähren nur Fußgänger und Fahrradfahrer transportieren, was allerdings kein Problem darstellt, denn einerseits kann man dort Fahrräder praktisch überall mieten und andererseits ist die Gegend flach und daher sehr fahrradfreundlich.
Auf der Überfahrt ließen sich schon die ersten interessanten Vögel beobachten, darunter einige überfliegende Zwergscharben, welche hier ihr westlichstes Brutgebiet aufweisen können. Trotz des dauerhaften Schwankens gelangen mir auch ein paar passable Bilder, wenngleich nur von "gewöhnlichen" Arten.
Auf der anderen Seite angekommen begann sogar erst das eigentliche Vögelbeobachten. Schließlich muss man zunächst auf einem gut ausgebauten Fahrradweg den hier etwa einen Kilometer breiten Schilfgürtel durchqueren, der zahlreichen Rohrsängern und Reihern perfekten Lebensraum lieferte. Tatsächlich findet man hier nach dem Donaudelta die größten Schilfflächen in Europa.
Nach einer Weile konnte ich einen mittelgroßen Vogel, eine Turteltaube, recht exponiert auf einem kahlen Ast beobachten. Hierzulande leider kein alltäglicher Anblick mehr. Etwas spannender war allerdings der laute Sänger im Busch darunter. Nach ein paar Minuten ließ er sich wenigstens kurz blicken und entpuppte sich als meine erste Sperbergrasmücke überhaupt, die ihre letzten bayrischen Brutreviere in Franken am Südabfall des Steigerwaldes hatte (heute ist sie nur noch in Ostdeutschland zu finden).
Im Anschluss ging es gleich weiter, denn eigentlich wollte ich mir mehr Zeit an den eigentlichen Hotspots lassen und keine Zeit auf dem Weg "vertrödeln". Mein Ziel für den heutigen Tag war der Illmitzer Zicksee, eine periodische Sodalacke, welche ein ausgezeichnetes Gebiet für Limikolen ist. Um es kurz zu machen, es ließ sich neben einer schönen Auswahl eher gewöhnlicher Arten auch drei Sumpfläufer und zwei Steinwälzer beobachten, welche in Franken schon geradezu Seltenheitswert hätten und auch an diesem Ort die versammelten Beobachter sehr zufrieden stellte.
An Limikolen satt gesehen ging es bereits wieder zurück in Richtung Fähre, da es schon Mittag war und ich noch einen kleinen Abstecher zu einer mehr oder weniger gut bekannten Beobachtungshütte am Schilfgürtel unternehmen wollte. Da in dieser oftmals eine große Vielfalt an Vögel aus geringer Entfernung beobachtet werden kann, eignet sie sich vortrefflich für Naturfotografen.
Daher war ich auch nicht allein, als ich eintraf und musste ein wenig enttäuscht feststellen, dass ich gerade zwei wunderbare Motive verpasst hatte, zwei sich einen Fisch teilenden Flussseeschwalben und einen Blutspecht, dessen Schnabel mit Ameisen reich gefüllt war. Trotzdem konnte ich die Zeit dort genießen, in der man hinter der Kamera stets auf seine Kosten kam, da sich immer wieder neue Motive ergaben.
Größtes Highlight hier war ein Wiedehopf, der für wenige Minute auf der Weide vor der Hütte nach Nahrung suchte und sich dabei schön ablichten ließ. Es ist wirklich schade, dass diese Art hier so selten geworden ist.
So endete also mein erster Tag am Neusiedler See und er hätte kaum eine bessere Entschädigung für die eher mageren ersten Tage in den Alpen sein können. Kaum zu glauben, dass mein zweiter Beobachtungstag noch ein Stück erfolgreicher sein sollte, den Artikel dazu werde ich in Kürze veröffentlichen.
Hatte der Tag mit Sonne und See begonnen, beendete ich ihn mit einem letzten Blick zu den Alpen.
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Dieter Reiber (Dienstag, 07 August 2018 08:50)
Thomas Büttel, ein Natur-Bericht vom Neusiedler See. Grenze Österreich / Urgarn.
Epilog zu dem, was später kommt:
Faktencheck zum Ist-zustand:
Da wo die Natur (Welt) noch in Ordnung ist.
Die Zeichen dafür sind: die vielen seltenen (bis ausgestorbenen Kuckuk) Vögel, Kräuter und was noch?
Wo es das nicht mehr gibt, da ist die Natur schon lange durch Faulheit, Verantwortungslosigkeit , Chemie in der Landwirtschaft, bedroht (Bienen zum Bestaueben ) bis untergegangen.
Der Mensch bedroht sich durch Bequemlichkeit und selbst mit vorgeschobenen Argumenten - die Welternaehrung sei gefährdet.
Und es ginge nur noch mit Chemie , wenns nach den Chemiegiganten geht.
Die Zeichen kann jetzt jeder selbst (nicht mehr) erkennen; damit das Bild gesunder Natur in Erinnerung bleibt - an gute Zeiten :
Vögel, die von Fliegen leben, wie Schwalben und Wiedehopf verschwinden und die Menschen werden vom vergifteten Rest der Fliegen (allergisch) gefährdet, wie noch nie. Das zum zweiten Zeichen der "wissenschaftlichen Intelligenz" der Menschen.
Artenvielfalt der Pflanzen und Kräuter, nicht gut für den Tierarzt und die Impfindustrie :
Tiere in der freien Natur, ohne Tierarzt gesund. Wo die Gier und Faulheit siegt, verliert das Tier und der Mensch - ganz sicher !!!
Weiter so und die Menschheit hat sich selbst weggeschafft !!!
Ein Mensch, der gerne die Verantwortung für sich selbst über nimmt. Und Chemie und Klinik vermeidet. Und mit Chemtrails verseuchten Krautertee trinkt.
Und seine Kräuter potenziert, damit sie besser wirken. Zum Trotz der Chemie und Pharma.
Ich und Sie beobachten jetzt, was die Politik tut und WEM sie wirklich hilft!?!
Dieter Reiber Ibf-bi-labor
PS: Danke an die Steilvorlage , die mich animierte und herausforderte
www.birdingfranconia.de
Dank an
Thomas Büttel - eine Bewegung zur rechten Zeit !?!