Irgendwie muss mein Aufenthalt am Neusiedler See meinen Erfolg als Vogelbeobachter beeinflusst haben, denn schon innerhalb der ersten Tage nach meiner Ankunft konnte ich einige geniale Vogelarten beobachten.
An einem Sommerabend am Großen Wörth fing es schließlich an. Ich hoffte dort auf eine Zwergdommel, die in diesem Gebiet schon seit ein paar Jahren regelmäßig brütet und mir am Neusiedler See entwischt war. Kaum hatte ich also mein Spektiv am Beobachtungsturm aufgebaut, schon sah ich zwei langhalsige Vögel ihre Position im Schilf verändern. Leider war ich zu langsam mit der Kamera, jedoch fand ich sie mit dem Fernglas schnell wieder und konnte sie als Zwergdommeln bestimmen.
Kein schlechter Anfang, dachte ich, doch sollte diese an sich schon zufriedenstellende Beobachtung noch in den Schatten gestellt werden. Zwei ebenfalls anwesende Vogelbeobachter erzählten mir nämlich von einem potenziellen Purpurreiher, den sie am anderen Seeufer gesehen hatten. Einmal mit dem Spektiv herumgeschwenkt und scharf gestellt, schon saß ein adulter Purpurreiher im Sichtfeld.
Leider machte auch hier die große Entfernung ein Bild schlichtweg unmöglich, sodass ich nur eine Auswahl der eher häufig am See zu sehenden Vögel zeigen kann.
Vielleicht werden Sie sich jetzt denken "genug der tollen Arten" und das war auch meine Meinung, die sich jedoch wiederum als falsch herausstellte. Am nächsten Tag ging es zu einem mir bis dahin relativ unbekannten Weiher am Autobahnkreuz Bamberg. Fast jeden Tag komme ich an besagter Stelle vorbei und verspüre stets den großen Drang, meinen Blick von der Straße in Richtung Weiher zu wenden, was als Autofahrer natürlich nicht gerade ideal ist.
An diesem Tag konnte ich jedoch meine ungeteilte Aufmerksamkeit der Vogelwelt zukommen lassen und das sollte sich auch lohnen. Mit einem Schwarzhalstaucher saß schon gleich eine respektable Art im vergrößerten Bild des Spektivs. Es bedurfte nur ein bisschen mehr Geduld, um die insgesamt zwei Paare zu lokalisieren, von denen eines bereits ein Nest mit Eiern bebrütete. Auch die Entenvögel waren mit Reiher-, Tafel- und Knäkente keinesfalls schlecht vertreten.
Die ganze Szenerie wurde noch durch die zahlreichen Lachmöwen mit ihren zugegebener Maßen wenig ästhetischen Rufen untermalt, denen ein etwas kleinerer Möwenvogel folgte, eine Weißbartseeschwalbe. Damit gelang mir meine persönliche, längst überfällige Erstfestellung dieser Art in Deutschland und das auch noch im Heimatlandkreis.
Damit hat es aber zunächst einmal ein Ende. Hoffentlich hält diese Erfolgssträhne noch ein wenig an.
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