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Vor der Hitze

Mit bis zu 36 °C sollte es heute laut Wetterbericht den ersten richtig heißen Tag geben. Bei solchen Temperaturen macht auch die Vogelbeobachtung nur bedingt Spaß, deshalb musste ich mich heute auf die noch relativ kühlen Morgenstunden beschränken. Trotzdem stand wieder ein neues Gebiet auf der Liste, nämlich die Bischofsweiher nahe Erlangen. Diese beiden großen Weiher sind hervorragend für das Beobachten von Wasservögel geeignet, bieten jedoch durch den angrenzenden Wald auch einige weitere Spezialitäten.

 

Zunächst muss ich voranstellen, dass ich die Größe des Gebiets definitiv unterschätzt hatte, denn eigentlich hatte ich geplant, am Vormittag um beide Seen wandern zu können, allerdings habe ich nur den Kleinen Bischofsweiher geschafft. Startpunkt war ein Feldweg, der von der Verbindungsstrasse Erlangen-Dechsendorf - Röttenbach geradewegs in das Weihergebiet führt. Zunächst passiert man eine Reihe kleinerer Weiher, die sog. Kastenweiher, auf denen sich zwar hauptsächlich gewöhnliche Arten wie Reiherente und Blässhuhn zeigten, diese jedoch oft aus sehr geringer Distanz.

 

Schon nach wenigen Minuten war ich am Ufer des Kleinen Bischofsweihers angekommen und konnte über diesem einen kreisenden Greifvogel entdecken. Dieser entpuppte sich als männlicher Wespenbussard, welchen man an seinem grauen Kopf erkennen kann. Wahrscheinlich brütet er in der näheren Umgebung, was sich allerdings aufgrund der versteckten Lebensweise dieser Vogelart wohl kaum näher präzisieren lässt.

Im Anschluss wanderte ich über das Nordufer zum gegenüber liegenden Seeteil, wobei ich auf dem Weg stets den Wald auf der linken Seite und einen meistens nur schmalen Röhrichtstreifen auf der rechten Seite vorfand. An Letzterem sangen dutzende Teichrohrsänger und auch ein überraschend photogener Drosselrohrsänger. Viel überraschender dagegen war der Wald selbst, aus dem noch das Trommeln zweier Schwarzspechte erklang, welche normalerweise nur im Frühjahr auf diese Weise zuhören sind. Trotzdem gelang es mir nicht, diese zwischen den Bäumen auszumachen.

 

Anscheinend hatte ich mir jedoch zu viel Zeit am Nordufer gelassen, denn als ich am anderen Ufer angekommen war, blieb mir nur noch eine Stunde. Anstatt noch möglichst weit zum Großen Bischofsweiher vorzudringen, wendete ich dem Südufer des Kleinen Bischofsweiher mehr Aufmerksamkeit zu, welches allerdings meiner Einschätzung nach nicht ganz so lohnend wie das Nordufer ist. Erfreulich waren jedoch noch einige recht nahe Kolbenenten und ein etwas weiter entferntes Schnatterenten Pärchen.

 

Obwohl ich nicht alles vom Gebiet gesehen habe, glaube ich, dass es ein ausgezeichnetes Beobachtungsgebiet auch zu den anderen Jahreszeiten ist, so dass man gewissermaßen von einem Allrounder sprechen könnte. Demnächst hoffe ich, mir auch den Großen Bischofsweiher genauer ansehen zu können und ihm die entsprechende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

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