In den letzten Wochen hatte ich nicht allzu oft Gelegenheit, Streifzüge in die nähere Umgebung zu unternehmen. Tendenziell verläuft dieser Sommer ornithologisch gesehen ganz normal. Der Limikolenzug ist im vollen Gange, auch wenn nur an wenigen Orten geeignete Schlickflächen vorhanden sind, da zum einen der Wasserstand hoch ist und zum anderen eigentlich gut angelegte Gebiete durch die zunehmende Ansiedelung von Vegetation allmählich an Wert verlieren (in Hinsicht auf rastende Watvögel). An dieser Stelle ist vielleicht eine juvenile Schwarzkopfmöwe zu erwähnen, die sich am und um den Röckelein Baggersee nun schon seit mindestens einen Monat aufhält.
Mitte September kam jedoch etwas frischer Wind in die hiesige Vogelszene, als sich die Nachricht von einem Gleitaar bei Burgbernheim ausbreitete. Dieser elegante Greifvogel, der in etwa die Größe eines Falken hat, kommt hauptsächlich in Nordafrika und in Spanien vor. Dementsprechend handelt es sich um eine extrem seltene Erscheinung in Mitteleuropa und der Wunsch, dieses Highlight einmal hier beobachten zu können, war groß. Unglücklicherweise konnte ich erst eine Woche nach der Entdeckung die rund 90 km lange Reise in Angriff nehmen. Da die Nahrungsbedingungen wohl günstig vor Ort waren, blieb der Vogel jedoch erfreulicherweise seinem Fundort treu verbunden und ließ sich zuverlässig an seinem Stammplatz beobachten. Zwar hielt sich der Nebel am Beobachtungstag lange und auch die Distanz war nicht unbeding gering, aber dennoch zeigte sich der Gleitaar letzten Endes sehr schön im Spektiv.
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