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Ein kleiner Lichtblick

Die vergangenen Tage waren recht zwiegespalten. Auf der einen Seite konnten an den meisten Gebieten der näheren Umgebung, an denen Limikolen wenigstens theoretisch rasten könnten,  keine oder nur einzelne Exemplare beobachtet werden. Auf der anderen Seite ist dieses Phänomen scheinbar nicht überall zu spüren; am Altmühlsee etwa konnte man in letzter Zeit immer wieder eine recht respektable Auswahl antreffen. Um dieser Limikolenflaute ein wenig vorzubeugen, zog es mich heute in das Mohrhof-Weihergebiet, in dem ab Anfang September auch die sonst gesperrten Wege wieder gestattet sind.

 

Üblicherweise begann ich meine Tour im Südosten, da hier die Wegstrecken am längsten und die Beobachtungsbedingungen meistens vorteilhaft sind. Nur heute nicht. Kein einziger Weiher war in diesem Bereich abgelassen worden und so herrschte im wahrsten Sinne des Wortes Flaute. Von einer rastenden Turteltaube einmal abgesehen. Fälschlicherweise, wie sich später am Computer herausstellen sollte, hatte ich im Kopf, dass hier schon Limikolen gesichtet worden waren. Wo nur waren die Schlickflächen geblieben? Die einfachste Lösung schien mir, dass die Regenfälle der letzten Tage den Wasserstand wieder stark hatten ansteigen lassen. Das wäre nun doch sehr ärgerlich.

 

Um das zu prüfen, wanderte ich also zum Kleinen Strichweiher, den ich schon als völlig unattraktiv für rastende Limikolen abgespeichert hatte, da er bereits Mitte August abgelassen worden war. Der Regen hatte tatsächlich ein paar Pfützen wieder angefüllt, an denen sich erfreulicherweise zwei Bekassinen, vier Alpenstrandläufer und, etwas versteckt, ein kleiner schlammgrauer Strandläufer aufhielten. Endlich ein kleiner Lichtblick, denn es handelte sich um meinen ersten Temminckstrandläufer seit vier Jahren!

Alpenstrandläufer, Temminckstrandläufer und Bekassinen (von links nach rechts)
Alpenstrandläufer, Temminckstrandläufer und Bekassinen (von links nach rechts)

Dieses kleine Erfolgserlebnis motivierte mich dann dazu, auch den Blätterweiher zu besuchen. Die Regenfälle konnten schließlich unmöglich den Wasserstand so hoch haben ansteigen lassen, dass überhaupt keine Flachwasserzonen mehr vorhanden waren. Der Abstecher von Poppenwind hat sich durchaus gelohnt, auf einer kleinen Schlammfläche tummelten sich nicht nur dutzende Schnatter-, Knäk-, Krick- und Löffelenten, sondern eben auch vier Grünschenkel, je ein Dunkler Wasserläufer und Bruchwasserläufer sowie acht Bekassinen. Zum ersten Mal in diesem Vogelherbst kommt ein bisschen Limikolenfeeling auf, hoffentlich bleibt es nicht das einzige Mal.

Schnatterenten, Dunkler Wasserläufer, Grünschenkel und Krickenten (von links nach rechts)
Schnatterenten, Dunkler Wasserläufer, Grünschenkel und Krickenten (von links nach rechts)

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