Bauarbeiten an der Staustufe Bertoldsheim führten über einige Tage im Mai für einen sehr niedrigen Wasserstand. Wo man sonst nur eine einheitliche Wasserfläche mit allenfalls kleinen Sandbänken und Treibgut vorfindet, konnten sich nun über einen längeren Zeitraum hinweg ausgedehnte Sandbänke und Schlickflächen bilden. Fast schlagartig wurde das auch sonst nicht uninteressante Gebiet zu einem Magneten für Zugvögel. Eine für den Frühjahrszug beeindruckende Zahl und Vielfalt an Limikolen nutzte die günstige Gelegenheit zu ausgiebiger Rast mit Stelzenläufer, Säbelschnäbler, Teichwasserläufer und Steinwälzer als unbezweifelbaren Highlights.
Nur mit dem Beobachten war es nicht immer ganz so leicht. Während der Bauarbeiten konnte die Brücke über die Donau nicht befahren werden, weshalb mir das - anscheinend interessantere - Südufer bis auf eine Ausnahme (die paradoxer Weise auch die geringste "Ausbeute" zutage förderte) verwehrt blieb. Von Norden aus gelangen zwar ebenfalls schöne Beobachtungen, wie die Bilder weiter unten belegen, aber bis auf die Stelzenläufer, einem Seidenreiher und einer Heringsmöwe, die auch bei Hitzeflimmern und großer Entfernung gerade noch so bestimmbar waren, musste ich auf die meisten "Sensationen" leider verzichten. Dafür boten Flussseeschwalben und Zwergmöwen ganz passable Bildmotive ab und versöhnten so zumindest den Photographen in mir. Aus dem Auwald tönten schließlich die ersten Pirole und Gartengrasmücken, was möchte man da eigentlich noch mehr?
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