Der Main stellt eine wichtige Wasserstraße dar und wurde dem entsprechend begradigt. Dies hatte zur Folge, dass die einst reichhaltigen Flussauen allmählich verschwanden und mit ihnen auch die für sie typische Vogelwelt. Seit ein paar Jahren gibt es allerdings Projekte, die einen Teil der ehemaligen Flusslandschaft wiederherstellen wollen. Dazu gehört die Neugestaltung von Baggerseen und der Bau von Beobachtungstürmen und -ständen. Seit sieben Jahren können in dem Flussbereich Eltmann - Haßfurt bereits Resultate dieser Bemühungen betrachtet werden: Blaukehlchen, Schwarzmilan und viele weitere Brutvögel sind zu ihren einstigen Brutplätzen zurückgekehrt.
Vogelarten
Brutvögel: Beutelmeise, Blaukehlchen, Drosselrohrsänger, Eisvogel, Flussregenpfeifer, Grauammer, Kiebitz, Mittelmeermöwe, Nachtigall, Neuntöter, Rebhuhn, Rohrweihe, Schnatterente, Schwarzmilan, Wachtel, Wasserralle, Wendehals, Zwergdommel
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Zug: Alpenstrandläufer, Blässgans, Bruchwasserläufer, Grünschenkel, Goldregenpfeifer, Fischadler, Flussuferläufer, Kampfläufer, Knäkente, Krickente, Löffelente, Pfeifente, Purpurreiher, Schellente, Spießente, Steppenmöwe, Waldwasserläufer, Zwergmöwe
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Winter: Blässgans, Gänsesäger, Kornweihe, Raubwürger, Schellente, Steppenmöwe, Zwergsäger
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Günstig in der Nähe von Haßfurt gelegen bieten der Große Wörth und seine Umgebung über die meiste Zeit ideale Bedingungen zur
Vogelbeobachtung. Zur Zugzeit rasten viele Greifvögel, Gänse und Kiebitze, unter denen sich auch manchmal Goldregenpfeifer befinden, auf den Feldern, während sich auf dem See
zahlreiche Wasservögel finden lassen.
Zur Brutzeit treffen schließlich einige gesuchte Arten wie Blaukehlchen, Zwergdommel, Drosselrohrsänger und am Flugplatz auch Grauammern ein.
Anfahrt
Mit dem Auto: Man verlässt die Autobahn A 70 an der Ausfahrt 11 “Knetzgau” und folgt der Straße in Richtung Haßfurt. Nach gut sechs Kilometern kommt man zu einem Kreisverkehr, man verlässt ihn an der zweiten Ausfahrt (wiederum Richtung Haßfurt). Kurz darauf biegt man links in Richtung Augsfeld ab, welches man nur wenig später erreicht, dafür müssen allerdings die Bahngleise zunächst überquert werden. Man bleibt auf der Hauptstraße und verlässt den Ort so nach einer Links- und einer darauf folgenden Rechtskurve.
Nach dem Ortsausgang kommt man bei (1) auch schon zu den ersten interessanten Rastflächen. Anschließend biegt man in den zweiten Flurbereinigungsweg nach dem Ortsschild nach rechts ab und folgt diesem bis zu einer Rechtskurve, hier befindet sich der Parkplatz auf der linken Seite.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Haßfurt ist Zentrum des lokalen Busnetzes und verfügt über einen Bahnhof, der regelmäßig angefahren wird. Von Letzterem aus biegt man nach links in die Bahnhofstraße ein und folgt dieser bis zur Hauptstraße, wo man abermals nach links abbiegt. Kurz darauf verlässt man diese und biegt halbrechts in die Straße Am Ziegelbrunn ein, um dann nach ein paar hundert Metern rechts auf die Flugplatzstraße zu wechseln. Dieser immer geradeaus folgend kommt man nach 2,8 Kilometern zum Gebiet, das auf der rechten Seite liegt.
Aktuelle Beobachtungen: >>>hier<<<
Beobachtungsmöglichkeiten
Vom Beobachtungsturm aus hat mein einen guten Überblick über die Schilfflächen und im Sommer gute Chancen auf Zwergdommeln. Wer einen genaueren Blick auf den benachbarten Großen Wörth werfen will, muss lediglich dem Weg weiter folgen, der sich kurz darauf teilt (2). Von hier ab verläuft ein Rundweg um den See, wobei es ab und an Lücken in der Ufervegetation ermöglichen, auf die Wasserfläche zu schauen. Limikolen bevorzugen die Schlickflächen am gegenüberliegenden Ufer (3). Allerdings muss man vorsichtig sein, denn oftmals verläuft der Pfad sehr nah am Ufer und es besteht somit die Gefahr, die Vögel aufzuscheuchen.
Oftmals lohnt auch ein Blick in die Umgebung, wobei sich die Situation zur Zugzeit unmöglich voraussagen lässt. Am besten ist es, mit dem Auto bzw. ggf. zu Fuß die Felder von den Flurbereinigungswegen zwischen Haßfurt und Augsfeld abzusuchen.
Ein geeigneter Platz für die Grauammern ist ein Feldweg (4) kurz vor dem Ortsanfang von Haßfurt, von dem man die Ammern oft singen hören kann.
GPS-Koordinaten:
(1) [50°0'49.64"N 10°33'6.47"E]
(2) [50°0'37.37"N 10°32'4.28"E]
(3) [50°0'51.61"N 10°31'57.12"E]
(4) [50°01'32.96"N 10°31'19.15"E]
P "Großer Wörth" [50°0'40.44"N 10°32'15.86"E]
Um den Ort Sand a. Main finden sich drei interessante Baggerseen, die das ganze Jahr über einen Besuch wert sind. Während der Hochreinsee und der Sander Baggersee West vor allem zur Brut- und Zugzeit lohnend sind, sollte der Sander Baggersee aufgrund seiner Attraktivität für Wasservögel im Winterhalbjahr aufgesucht werden.
Anfahrt:
Mit dem Auto: Das Gebiet kann sowohl von der Autobahnausfahrt 11 "Knetzgau" als auch 12 "Eltmann" erreicht werden. In jedem Fall folgt man der Beschilderung in Richtung Sand a. Main. Genauere Wegbeschreibungen finden Sie bei den jeweiligen Gebieten.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Der nahe gelegene Ort Zeil a. Main wird regelmäßig von der Bahn angefahren, von dort aus erreicht man Sand innerhalb kürzester Zeit, nachdem man den Main überquert hat. Der Ort kann außerdem noch über die Buslinien 8178 und 8180 von Haßfurt aus erreicht werden.
Beobachtungsmöglichkeiten:
Hochreinsee: Von der Verbindungsstraße zwischen Sand und Knetzgau gibt es zwei unterschiedliche, jeweils mit Hinweisschildern zum "Life-Natur-Erlebnisweg" gekennzeichnete Wege, die zu zwei verschiedenen Parkplätzen führen. Da Letztere über einen Feldweg mit einander verbunden sind, spielt es grundsätzlich keine Rolle, welchen Weg man nimmt. Hier beschreibe ich allerdings nur die östliche Route genauer: Von Sand aus Richtung Knetzgau fahrend kommt man ein paar hundert Meter nach dem Ortsschild zu dem eher unäuffälligen Schild und biegt dort rechts ab (5). So erreicht man den Parkplatz der Beschilderung fortan folgend bereits nach kurzer Zeit.
Direkt am Parkplatz befindet sich bereits ein kleiner Aussichtshügel (6), der einen guten Überblick über eine interessante Flachwasserzone bietet. Anschließend folgt man dem "Life-Natur-Erlebnisweg" nach Osten bis zu einem unauffälligen weißen Schild auf der linken Seite, das auf einen ebenfalls lohnenden Beobachtungsstand (7) verweist, der allerdings einen weitgehend identischen Ausblick bietet. Danach muss man wieder zum Hauptweg zurückgehen.
Kurz darauf biegt der Erlebnisweg links vom breiteren Feldweg ab, um nach einer kleinen Schilffläche in einen Auwald zu führen. Dabei ist es grundsätzlich auch möglich dem Feldweg weiter zu folgen, da der Erlebnisweg nach wenigen hundert Metern wieder auf diesen trifft. Wenig später mündet auch dieser in einen breiteren Weg (8), wo man links abbiegt und diesem in Richtung Norden folgt. Dabei passiert man noch einmal das Ufer (9) und kann von dort fast den gesamten See überblicken.
Sander Baggersee West: Geht man den Pfad noch ein wenig weiter, erreicht man kurz darauf eine Gabelung, an der man rechts und unmittelbar darauf wieder rechts abbiegt. Nach wenigen hundert Metern gelangt man so zum Ufer des Sander Baggersees West, dessen in Nord-Süd-Richtung lang gestreckter Hauptteil von einer nahegelegenen Halbinsel (10) gut überblickt werden kann.
Dabei kann es auch lohnend sein, den von dort nicht einsehbaren Ostteil des Gewässers zu besuchen. Dafür fährt man zurück nach Sand und biegt in Richtung Zeil a. Main links ab. Nachdem man den Ort verlassen hat, biegt man in den zweiten Weg nach links ab und kommt zu einer freien Fläche, auf der man parken kann. Empfehlenswert an dieser Stelle sind die Umrundung des kleinen Teiches südlich des "Parkplatzes" und die Halbinsel bei (11).
Sander Baggersee Ost: Ein geeigneter Parkplatz für einen Besuch des Sander Baggersees Ost liegt im Zentrum von Sand, ebenfalls an der Straße in Richtung Zeil, unmittelbar nach der Überquerung des "Sander Altmains".
Von dort aus folgt man dem Weg in östlicher Richtung entlang des Auwaldes und hält sich anschließend links. Dabei kann der Weg an manchen Stellen sehr undeutlich werden. Nichtsdestotrotz wird man nach ein paar Minuten des Ufer des Sees erreichen. Einen guten Überblick über beide Seehälften erhält man von der kleinen Halbinsel (12), wobei auch der Uferweg nach Westen durchaus lohnend für Wasservögel und brütende Blaukehlchen ist. Da das östliche Ufer wesentlich dichtere Vegetation aufweist, ist dieser Weg nur bedingt zu empfehlen.
GPS-Koordinaten:
Hochreinsee:
(5) [49°59'20.86"N 10°34'18.62"E]
(6) [49°59'50.35"N 10°34'13.76"E]
(7) [49°59'51.27"N 10°34'20.60"E]
(8) [49°59'43.12"N 10°34'27.60"E]
(9) [49°59'47.91"N 10°34'34.33"E]
P "Hochreinsee" [49°59'49.77"N 10°34'13.07"E]
Sander Baggersee West:
(10) [49°59'50.04"N 10°34'49.92"E]
(11) [49°59'56.77"N 10°35'3.98"E]
Sander Baggersee Ost:
(12) [49°59'35.81"N 10°36'20.98"E]
(13) [49°59'31.33"N 10°36'5.39"E]
P "Sander Baggersee Ost" [49°59'24.66"N 10°35'33.17"E]
Quellen:
http://www.hassberge.de/fileadmin/data/OEPNV/2015/Haltestellenverzeichnis.pdf (23.07.15)
Birding Franconia | info@birdingfranconia.de