Der Rothsee gehört so wie auch Altmühl- und Brombachsee zum „Neuen Fränkischen Seenland“. In der Regel ist er weniger ertragreich als diese, da er zur Brutzeit unbedeutend ist und sich im Winterhalbjahr deutlich weniger Vögel als auf dem Brombachsee aufhalten. Allerdings ist der Rothsee immer wieder für Überraschungen gut. Dies gilt insbesondere für die Zugzeiten, doch auch im Winterhalbjahr werden regelmäßig interessante Arten entdeckt. Eine besondere Anziehungskraft scheint das künstliche Gewässer v.a. für seltene und für das Binnenland untypische Seeschwalben, Möwen und Limikolen zu besitzen. Zu der langen Liste der nachgewiesenen Irrgäste zählen auch buchstäbliche Highlights wie Rüppelseeschwalbe, Meerstrandläufer und Dreizehenmöwe.
Vogelarten
Zug:
Baumfalke, Flussseeschwalbe, Kolbenente, Küstenseeschwalbe, Limikolen (Wasserstand abhängig), Löffelente, Raubseeschwalbe, Rothalstaucher,
Schwarzhalstaucher, Spießente, Trauerseeschwalbe, Zwergmöwe
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Winter:
Gänsesäger, Kolbenente, Mittelmeermöwe, Mittelsäger, Schellente, Seeadler, Spießente, Sturmmöwe
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Anfahrt
Mit dem Auto: Von der A 9 fährt man an der Ausfahrt „Allersberg“ ab und folgt der Beschilderung in Richtung Hilpoltstein. Den kurz darauf folgenden Kreisverkehr verlässt man in Richtung Süden. Nach 3 km auf dieser Strecke erreicht man unmittelbar vor dem Abzweig nach „Kronmühle“ einen ausgeschilderten Parkplatz auf der rechten Seite.
Für den südlichen Gebietsteil fährt man weiter und findet nach weiteren 2 km gegenüber vom Abzweig nach Heuberg ebenfalls auf der rechten Seite einen ausgeschilderten Parkplatz. Diese sind allerdings nur im Winterhalbjahr kostenlos.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Das Gebiet lässt sich bestens mit dem Fahrrad erkunden. Alternativ liegen an der Straße zwischen Allersberg und Hilpoltstein bei beiden Abzweigen Bushaltestellen, die im Takt von etwa zwei Stunden von der Linie 633 angefahren werden (Allersberg - Heideck).
Beobachtungsmöglichkeiten
Der See kann zwar umrundet werden, es genügt aber in der Regel, sich auf die wesentlichen Beobachtungspunkte zu konzentrieren. Ein Hinweis zu Beginn: Die seltene Seeschwalben treten regelmäßig
von Mitte Mai bis Mitte Juni und von August bis September auf. In dieser Zeit sollte man also besonders aufmerksam sein.
Der Rothsee gliedert sich in eine Vorsperre und eine Hauptsperre. Die Vorsperre lässt sich am besten vom Parkplatz „Kronmühle“ erkunden. Gute Einblicke ermöglichen der Uferabschnitt bei
(1) etwa 600 Meter nördlich des Parkplatzes sowie der Damm zwischen Vor- und Hauptsperre (2). Für die Hauptsperre biete sich weiterhin das Südwestufer an. Vom
Parkplatz „Seezentrum“ folgt man dem Weg zum Ufer und erreicht nach 1,4 km eine Aussichtsplattform sowie einen Pavillon (3), von dem man das geschützte Nordwestufer einsehen
kann.
GPS-Koordinaten:
(1) [49°13'46.27"N 11°12'1.86"E]
(2) [49°13'35.00"N 11°11'45.63"E]
(3) [49°13'2.23"N 11°10'30.66"E]
P "Kronmühle" [49°13'34.96"N 11°11'47.34"E]
P "Seezentrum" [49°12'33.28"N 11°11'14.21"E]
Quellen:
Christoph Moning, Christian Wagner: Vögel beobachten in Süddeutschland, Stuttgart 2012.
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