Forst Tennenlohe

Bis 1993 diente der Forst Tennenlohe als militärisches Übungsgelände. Dadurch entstand eine große sandige Offenfläche, die durch ein Beweidungsprojekt mit Pferden weitgehend vor Verbuschung bewahrt werden konnte. Nicht zuletzt deswegen kann das Gelände als einer der zuverlässigsten Beobachtungsgebiete für Ziegenmelker in Süddeutschland gelten. Da diese ausschließlich nachtaktiv sind und ihr Gesang erst nach Sonnenuntergang zu hören ist, empfiehlt es sich bei einem Besuch, eine Taschenlampe mitzuführen, um sich in der Dunkelheit orientieren zu können. Bitte benutzen Sie diese nur dafür und leuchten Sie keine Ziegenmelker (oder andere Tiere) an.

 

Aufgrund der militärischen Nutzung ist die gesamte Offenfläche munitionsbelastet und darf daher auf keinen Fall betreten werden. Darauf weisen auch Warnschilder an vielen Stellen hin. Die Beobachtungsmöglichkeiten von den Wegen sind in jedem Fall ausreichend.

Vogelarten

Brutvögel:

Baumpieper, Grauspecht, Heidelerche, Neuntöter, Pirol, Schwarzspecht, Sperlingskauz, Waldschnepfe, Wendehals, Ziegenmelker

 

Zug:

Brachpieper, Braunkehlchen, Steinschmätzer

 

Anfahrt

Mit dem Auto: Man verlässt die A 3 an der Ausfahrt 84 „Erlangen Tennenlohe“ und folgt der hier gut ausgebauten B 4 in Richtung Erlangen. So kommt man nach 3 km zur Ausfahrt „Walderlebniszentrum“ und fährt hier von der Bundesstraße ab. Den sich anschließenden Kreisverkehr verlässt man an der ersten Ausfahrt (Richtung „Tennenlohe“). Im Anschluss folgt man für gut 200 m der Straße nach Süden bis diese nach rechts abknickt. Hier befindet sich auf der linken Seite der Parkplatz.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Die nächste Bushaltestelle „Tennenlohe Walderlebniszentrum“ ist nur 750 m vom Parkplatz entfernt. Man folgt der Straße 500 m nach Norden, biegt dann in östlicher Richtung ab und überquert die Bundesstraße. Unmittelbar darauf erreicht man den Parkplatz. Die Haltestelle wird von der Buslinie 20 angefahren, die Nürnberg mit Erlangen verbindet. Für eine Ziegenmelker Exkursion ist die Busverbindung allerdings nicht geeignet. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass ein Gehweg über weite Teile dieser Strecke fehlen. Alternativ bieten sich die ebenen und breiten Wege jedoch für das Fahrradfahren an.

 


Neuntöter gehören zu den regelmäßigen Brutvögeln der Offenfläche
Neuntöter gehören zu den regelmäßigen Brutvögeln der Offenfläche

Aktuelle Beobachtungen: >>>hier<<<

Beobachtungsmöglichkeiten

 

Zum Verhören von Eulen (nach Sonnenuntergang) und Spechten kommt man am besten im zeitigen Frühjahr. In den Wochen danach kehren schließlich die anderen typischen Brutvögel aus ihren Winterquartieren zurück und können dann an der Offenfläche beobachtet werden. Die Ziegenmelker erreichen das Gebiet ab Mitte Mai und singen bis Ende Juli. Zur Vorbereitung ist es evt. erforderlich, sich Tonbeispiele des eigentümlichen Gesangs (z.B. hier) anzuhören, um diesen von ähnlich klingenden Krötenarten sicher unterscheiden zu können.

Am nördlichen Rand des Parkplatz folgt man dem Weg mit dem Hinweisschild „Erlangen Rangers“ in südöstlicher Richtung bis zu einer T-Kreuzung. Hier biegt man nach rechts ab (Hinweisschild „Urwildpferde“) und bleibt auf dem Weg bis zur Kreuzung bei (1). An dieser Stelle wendet man sich nach links und erreicht so den breiten Pfad, der am Nordrand der Offenfläche verläuft und alle wichtigen Beobachtungspunkte verbindet. Nach 1 km biegt man nach rechts auf einen schmalen Pfad ab, der für 200 m auf leicht erhöhtem Terrain parallel verläuft (2). Hier bestehen sehr gute Chancen auf Ziegenmelker.
Kurz darauf treffen sich beide Wege wieder bei einem bewaldeten Wall (3), von dem man einen guten Überblick über das Gebiet hat. Am Hauptweg wieder angekommen schließt sich sogleich die zweite Offenfläche an (4), welche an dieser Stelle ebenfalls für Ziegenmelker interessant ist. Nach insgesamt 700 m vom Wall verlässt der Pfad die Offenfläche (5), ein Weitergehen lohnt nicht.

GPS-Koordinaten:

(1) [49°33'19.30"N  11°2'19.66"E]

(2) [49°33'27.87"N  11°3'5.31"E]   

(3) [49°33'26.88"N  11°3'30.18"E]

(4) [49°33'32.60"N  11°3'18.10"E]

(5) [49°33'45.25"N  11° 3'45.57"E]

P [49°33'31.68"N  11°2'4.45"E]



Quellen:

Christoph Moning, Christian Wagner: Vögel beobachten in Süddeutschland, Stuttgart 2012.

https://www.travellerbird.com/gebiete/