Trieber Baggerseen

Die Baggerseen von Trieb wurden im Rahmen des LIFE-Naturprojekts „Oberes Maintal“ für die Vogelwelt attraktiv umgestaltet. Mittlerweile können die beiden Schlämmteiche dank neuer Flachwasserzonen, umfangreichem Schilfgürtel und angrenzendem Auwald eine beeindruckende Brutvogelliste aufweisen.

Vogelarten

Brutvögel:

(Alpen-)Birkenzeisig, Blaukehlchen, Drosselrohrsänger, Feldschwirl, Flussregenpfeifer, Flussseeschwalbe, Grauspecht, Pirol, Purpurreiher (Nahrungsgast), Nachtigall, Nachtreiher (Nahrungsgast), Rohrschwirl, Rohrweihe, Schlagschwirl (unregelmäßig), Uferschwalbe, Weidenmeise

 

Zug:

Fischadler, Knäkente, Limikolen, Löffelente, Rohrdommel, Spießente, Wespenbussard

 

Zugang

Mit dem Auto: Man verlässt die Autobahn A73 am Dreieck Lichtenfels und bleibt auf der sich anschließenden Schnellstraße bis zum Ende der Ausbaustrecke. Die nunmehr einspurige B173 führt geradewegs nach Trieb. Dort angekommen biegt man in die zweite Straße nach links ab, direkt vor einer Linkskurve. Hier kann man parken.

 

Hinweis: Stand 2023 ist es nicht mehr möglich von diesem Punkt aus das Gebiet zu erreichen. Biegen Sie stattdessen vor dem Ortsschild links beim Autohaus Amon ab. Von dort aus führt eine neue Straße in Richtung Norden, die sich ab ca. 500 m wieder mit dem Verlauf der alten Straße trifft, die inzwischen zurückgebaut wurde.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Das Gebiet ist grundsätzlich fahrradtauglich. So verläuft der offizielle Fahrradweg von Lichtenfels nach Hochstadt a. Main durch das Gebiet unmittelbar nördlich der Bahnlinie.

 


Flussseeschwalbe
Flussseeschwalbe

Beobachtungsmöglichkeiten

 

Vom Ausgangspunkt führt ein geteerter Weg in Richtung Norden. Nach etwa 500 m erreicht man den ersten renaturierten See, der über eine links des Weges gelegene Beobachtungswand eingesehen werden kann (1). Das mit Schilf gesäumte Ufer und die zentral gelegene Flachwasserzone sind besonders für verschiedene Reiherarten interessant. Weiterhin lassen sich von hier zuverlässig Gründelenten, Rohrweihen und Grauspechte beobachten bzw. vernehmen. Bei niedrigem Wasserstand enstehen Sandbänke, die dann zur Zugzeit von häufigen Limikolenarten zur Rast genutzt werden.


Der zweite Schlämmteich liegt weitere 500 m nördlich. Dafür muss ein beschrankter Bahnübergang passiert werden. Die Beobachtungshütte bei (2) ist von da bereits sichtbar, die optimalen Ausblick auf den erwähnten zweiten See mit seinen umfangreichen Flachwasserzonen bietet. Auf dem Weg dahin passiert man einen Bereich mit hoher Vegetation, in dem Blaukehlchen, Feldschwirl und Sumpfrohrsänger vorkommen. An den Ausläufer des Auwaldes rund um den Schlämmteich sind regelmäßig Nachtigall, Grauspecht, Pirol und manchmal auch Schlagschwirlen zu beobachten.
Der See selbst zeichnet sich durch ausgedehnte Flachwasserzonen aus, die jedoch inzwischen weitgehend mit Schilf bewachsen sind. Daher eignen sie sich kaum noch als Rastplatz von Limikolen, werden dafür jedoch allmählich von Drosselrohrsängern (und anderne Arten) angenommen. Reiher suchen den Teich dagegen nach wie vor gerne zur Nahrungssuche auf.


Folgt man von der Hütte dem Weg noch ein wenig weiter nach Osten, gelangt man zum aktiven Kiesabbaugebiet, in dem im Sommerhalbjahr einige Uferschwalben brüten. Besonders interessant ist der See nördlich von (3). Denn auf einem Nistfloß brütet hier schon seit drei Jahren in Folge das einzige Paar der Flussseeschwalbe in (Ober-)Franken. Auch im Winter mag ein Abstecher hierhin lohnen, gelegentlich wird die eine oder andere weniger häufige Art von dort gemeldet. Kurz erwähnt sei auch der Baggersee nordöstlich davon, der sich ebenfalls interessant entwickelt und eventuell in den kommenden Jahren schöne Beobachtungen ermöglichen wird.

 

Stand 2023: Die Kiesseen östlich von (2) haben sich weiter verändert. Der in der Karte angezeigte Weg existiert (offenbar) nicht mehr, da beide Seen inzwischen miteinander verbunden sind. Stattdessen führt nun ein Weg am südlichen Ufer entlang. Der See ganz im Nordosten verfügt aber weiterhin über für Limikolen hin und wieder interessante Flachwasserzonen.

GPS-Koordinaten:

(1) [50°09'10.54"N 11°08'12.78"E]

(2) [50°09'24.63"N 11°08'18.98"E]   

(3) [50°09'25.77"N 11°08'27.45"E]

P [50°08'53.16"N 11°08'13.47"E]